Maria-Gress-Schule will fürs Leben fit machen

Neues Projektfach an der Iffezheimer Werkreal- und Realschule wird von Achtklässler gut angenommen

Hier die Berichterstattung  der BNN vom 15.12.2023 von Markus Koch über unser Projektfach „Ready for Life“  (Siehe auch: https://bnn.de/mittelbaden/rastatt/iffezheim/iffezheimer-schule-will-jugendliche-fuers-leben-fit-machen)

Iffezheim. 

„Glückssuche“, „Be your best self“ oder „So geht Geld!“ heißen die neuen Projektfächer an der Iffezheimer Maria-Gress-Schule. Die Achtklässler befassen sich mit großem Eifer seit den Herbstferien an einem Nachmittag in der Woche oder alle 14 Tage mit etwas anderen Lerneinheiten. Alle haben eines gemeinsam: Sie sollen die Jugendlichen auf unterschiedliche Art und Weise auf das Leben nach der Schule vorbereiten, getreu dem Schul-Motto: „Verantwortungsvoll und selbstbewusst den eigenen Weg gestalten.“

Die Realschulen bieten in der achten Klasse Kompetenzanalysen an, die den Schülern helfen sollen, den passenden Beruf für sich zu finden. Die Maria-Gress-Schule geht mit ihrem Projektfach „Ready for life“ aber über das übliche Angebot hinaus: Im Lehrerkollegium wurden laut Rektor zehn ganz unterschiedliche Lernmodule entwickelt, um ein möglichst breites Spektrum an Interessen und Themen abzudecken. Die Iffezheimer Realschüler können daraus drei Module auswählen, die sie für je neun Unterrichtsstunden besuchen.

Die Werkreal- und Realschule in der Renngemeinde will mit den neuen Modulen aber auch auf Studien reagieren, denen zufolge „durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie bundesweit etwa 20 bis 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen Symptome psychischer Erkrankungen zeigen“, wie Bangert bei einem Pressetermin erläutert. Außerdem habe er immer wieder auf Entlassfeiern gehört: „Wir lernen in der Schule so vieles. Aber das, was wir fürs Leben brauchen, lernen wir nicht.“

Carsten Bangert selbst bietet das Modul „Einmaleins des finanziellen Überlebens“ an. Schülerin Annika Reiß hat sich hierfür entschieden: Es sei gut, dass es nicht nur darum gehe, welche Konten wichtig sind, sondern dass auch über den Stellenwert von Geld diskutiert werde – „manche finden es sehr wichtig, manche gar nicht so sehr.“ Danny Widerspann hat bereits vor diesem Modul erste virtuelle Erfahrungen mit dem Gratisspiel „Trading Game“ gemacht, bei dem es sich um einen risikofreien Bitcoin-, Aktien- und Devisen-Simulator mit Live-Tabellen und tatsächlichen Börsenkursen handelt: „Ich habe mein Startkapital von 10.000 auf 33.000 Euro erhöht“, berichtet er stolz. Lehrerin Silke Späthe bietet „Teen-Yoga für ein starkes Ich“ an. Sie praktiziert selbst seit 25 Jahren Yoga, hat hierzu zwei Ausbildungen gemacht und an einer früheren Schule Yoga-AGs für Fünft- und Sechstklässler angeboten. Paulina Sterner hat sich dieses Modul gezielt ausgesucht: „Wir entspannen uns alle“, findet sie. Gelernt haben sie bereits die Figuren Sonnengruß, Krieger und Baum. Sarah Mago-Butzer betreut das Modul „Be your best self“: „Es geht darum, den Fokus nicht auf die Schwächen, sondern auf die Stärken zu richten. Für mich ist es am wichtigsten, dass die Kinder gestärkt aus der Schule gehen“, urteilt sie. Im Rahmen eines weiteren Moduls geht es im Januar zum HeartBeat-Coaching-Institut in Steinmauern zu einem pferdegestützten Seminar zur Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Dieses Vorhaben wird von der BBBank Baden-Baden gefördert. Marcus Schmieder überreichte dem Fördervereinsvorsitzenden Martin Graf einen symbolischen Spendenscheck über 1.500 Euro. „Es ist klasse, was für Themen ihr da bearbeitet, und finde das Projekt eine tolle Sache, die wir gern unterstützen“, sagt er.

Mit dem neuen Projektfach hat die Maria-Gress-Schule auch an einem Wettbewerb der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg teilgenommen und ist in der Kategorie „Fit for life“ auf Platz zwei von 85 Teilnehmern gelandet. In der Gesamtauswertung kam die Einrichtung auf Platz neun von insgesamt 300 Schulen. Mit der Platzierung erhält die Einrichtung 3.000 Euro, die in das Projekt „Pimp up your Pausenhof“ fließen.

Am Ende des Schuljahres sollen Lehrer, Schüler und Eltern das neue Projektfach bewerten. Eventuell werde es zudem auf den Vormittag gelegt, so Bangert. Je nachdem, wie sich alles entwickle, könnte es auch für einen zweiten Jahrgang angeboten werden.

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