„… da ich mich trotz allem Ringen und Kämpfen nicht zum Nationalsozialismus bekennen kann, welcher mit der deutschen Erziehungsidee gemeint ist. …”
Zivilcourage, tiefes Verantwortungsbewusstsein für die Erziehung junger Menschen, offenen Widerstand gegen ein Terrorregime und vor allem unglaublichen Mut. All dies bewies die Iffezheimer Lehrerin Maria Gress, als sie 1936 obige Zeilen an das nationalsozialistisch geführte Kreisschulamt Baden-Baden schrieb. Eine Beamtin, die öffentliche Kritik am NS-Regime übte, eine Frau, die im faschistischen Deutschland für ihre ureigenen Überzeugungen eintrat – Maria Gress ist und bleibt ein Vorbild für Jung und Alt. Gestern, heute, morgen.
Die harten Konsequenzen auf ihren Widerstand folgten sofort: Maria Gress wurde ohne Rentenanspruch vom Schuldienst suspendiert. Sie lebte noch drei Jahre in Iffezheim, bevor die überzeugte Christin 1939 nach Kopenhagen floh, einem Kloster beitrat und später das Ordensgelübde ablegte. Dort verstarb sie 1945 an Tuberkulose.
„Ich bin zu jeder Gabe bereit …, wenn sie damit kein weltanschauliches Bekenntnis verbindet, dem ich nicht zustimmen kann.“
Maria Gress wurde am 23. Januar 1897 in Straßburg geboren, starb am 5. April 1945 in Kopenhagen und war von 1925 bis 1936 Lehrerin an der Volksschule Iffezheim.