Mehr als 600 Schüler besuchen Maria-Gress-Schule in Iffezheim / Technik-Ausstattung auf neuestem Stand
Von Bernhard Schmidhuber
Iffezheim – Wer war Maria Gress, die Namensgeberin der Iffezheimer Verbundschule mit Haupt- und Werkrealschule und dem Bildungsgang Realschule? Geboren am 23. Januar 1897 in Straßburg, unterrichtete sie von 1925 bis 1936 an der Volksschule im Renndorf. Zivilcourage, offener Widerstand gegen das NS-Terrorregime und ein unglaublicher Mut zeichneten sie aus. Nach ihrer öffentlichen Kritik, der die Suspendierung vom Schuldienst folgte, floh sie 1939 nach Kopenhagen und trat in ein Kloster ein. Dort verstarb sie am 5. April 1945 an Tuberkulose.
Heute besuchen mehr als 600 Schüler in 23 Klassen die beiden Bildungsgänge. Seit 2011 leitet Rektor Carsten Bangert zusammen mit seinen Konrektoren Philipp Wetzel und Markus Burster die Bildungseinrichtung im Weierweg. In getrennten Klassen unterrichten „gelernte Hauptschul- und Realschullehrer“ und man ist stolz auf die Einführung der Verbundschule Ende der 70-er Jahre.
Besonders hebt Bangert das „ausgezeichnete Schulklima“ hervor, das für einen „sehr guten Ruf der Schule“ sorge. Dass der Satz „Wir sind sehr beliebt“ seine Gültigkeit hat, zeigen neben den einheimischen Schülern 77 weitere Jugendliche aus Hügelsheim, 232 aus Rastatt, 142 aus Baden-Baden, acht aus Frankreich und zwölf aus weiteren Gemeinden.
Im Hinblick auf das Schulklima heben Bangert/Wetzel den direkten Draht zu Eltern und Schülern hervor. In regelmäßigen Sitzungen mit Elternvertretern und Schülern könne man zusammen „mitwirken und mitgestalten“.
Hervorzuheben sei auch das vielfältige Angebot an Arbeitsgruppen, ob Catering-AG, Schulsanitätsdienst oder die Technik-AG, wozu man Kooperationspartner gefunden hat. Gelungen sei auch die Zusammenarbeit der Schulgarten-AG mit dem örtlichen Obst- und Gartenbau-Verein und der Initiativgruppe Naturschutz. Zudem hatten sich über 100 Schüler bei der Spendenaktion der Schülermitverwaltung für die Tafel in Rastatt engagiert. „Das ist ein Segen“, unterstreicht Rektor Bangert die Arbeit der Schulsozialarbeit, der auch die Schulseelsorgerin und Beratungslehrerin angeschlossen sind.
Ein besonderes Schmankerl an der Bildungseinrichtung ist Schulhund Mika. Der drei Jahre alte Border Collie des Schulleiters ist eine beliebte Abwechslung in der großen Pause oder auch im Unterricht. Und wie sein „Herrchen“ versichert, sei der Vierbeiner im 100-Meter-Lauf gegen die Schüler überaus erfolgreich gewesen.
Als Pluspunkte der Schule bezeichnen Bangert/Wetzel die sehr gute Infrastruktur und dank der finanziellen Unterstützung vom Rathaus sei man „ein Aushängeschild der Gemeinde“ geworden.
Für Konrektor Wetzel prägt auch die digitale Ausstattung der Schule das Erscheinungsbild. Alle Unterrichtszimmer sind mit PC und Beamer ausgestattet, wo auch Dokumentenkameras und Lautsprecheranlage nicht fehlen. Weiter habe man wegen Corona die Lernplattform Moodle eingerichtet, wobei man im Rektorat sicher ist, dass „dies Bestandteil des normalen Unterrichts werden wird“. So seien das Miteinander von Präsenzunterricht und die Arbeit mit Plattformen ideal. Mit der App „schul.cloud“ habe man einen Messenger-Dienst zur Kommunikation zwischen Lehrer und Schüler eingerichtet. Und für den Konrektor ist klar: „Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Lernen ist auch hier ein sehr gutes Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler“.
Auf der Wunschliste der Pädagogen steht die Einrichtung einer Ganztagsschule in teilgebundener Form, sprich eine Klasse Ganztagesunterricht, der Rest der Klassen hat Unterricht wie bisher. Doch dies gestaltet sich schwierig, da „Lehrerstunden am Nachmittag vom Land nicht finanziert werden“. Bislang liegen die Unterrichtszeiten noch zwischen 7.45 und 13.45 Uhr.
Mit freundlicher Genehmigung des Badischen Tagblatts vom 09.12.2020,