Spagat zwischen Präsenz- und Fernlernunterricht in Zeiten von Corona

MdL Thomas Hentschel besucht Maria-Gress-Schule / Austausch über bildungspolitischen Fragen

Iffezheim (Ban / Hof) – Unterricht in Zeiten von Corona, eine umfassende Lehrerversorgung an einer teilgebundenen Ganztagsschule, Umgang mit Inklusion und die allgemeine Heterogenität an Realschulen – all das waren Themen, die Rektor Carsten Bangert mit dem Grünen-Wahlkreis-Abgeordneten MdL Thomas Hentschel bei dessen Besuch vor Ort besprechen konnte. Unter besonderen Hygieneauflagen war der schon länger vereinbarte Schulbesuch an der Maria-Gress-Schule nun endlich möglich geworden.

Schon vor einigen Monaten hatte sich der Wahlkreisabgeordnete mit dem Wunsch an Rektor Carsten Bangert gewandt, die traditionelle Verbundschule in Iffezheim besuchen zu können. Mit Mundschutz und ausreichend Sicherheitsabstand tauschten sich die beiden nun in dieser besonderen Situation über aktuelle schulpolitische Fragestellungen aus. Dabei verschaffte sich der Landtagsabgeordnete außerdem einen Eindruck von der Unterrichtsorganisation in Zeiten der Pandemie. Im Gespräch mit einigen Realschülern der zehnten Klasse erhielt MdL Hentschel Eindrücke von der aktuellen Unterrichtssituation bestehend aus Fern- und Präsenzunterricht aus Sicht der Schüler. Dabei stellte sich heraus, dass die Prüflinge mit der aktuellen Förderung besteht aus Videokonferenzen und einem Online-Angebot an der Maria-Gress-Schule zufrieden sind. Einerseits genössen sie das sehr ruhige und konzentrierte Arbeiten zu Hause, andererseits schätzten sie aber auch den an drei Tagen stattfindenden Präsenzunterricht in den Prüfungsfächern und den damit verbundenen direkten Austausch mit den Lehrkräften.

Im Rahmen des Online-Angebots sammeln sowohl die Schüler als auch die Lehrer der Maria-Gress-Schule gerade Erfahrung mit der Lernplattform Moodle, dem Kommunikationstool Jitsi Meet, aber auch mit dem Microsoft Produkt 365, welches vor allem für die Jugendlichen einfach und intuitiv zu bedienen ist. Schulleiter Carsten Bangert hofft, dass der Landesdatenschutzbeauftragte das Microsoft-Produkt dauerhaft für die Nutzung an Schulen freigibt. Vor einer Freigabe möchte er es jedoch nicht flächendeckend in seiner Schule einsetzen, da er befürchtet, dass sich die 600 Schüler und 50 Lehrerkräfte schnell an das System gewöhnen und die Vorteile schätzen lernen könnten. Es wäre fatal, nach wenigen Monaten wieder auf ein anderes System umstellen zu müssen, wenn Microsoft 365 aus datenschutzrechtlicher Sicht keine Freigabe bekäme und somit nicht mehr nutzbar wäre.

Im gemeinsamen Austausch kam auch zur Sprache, dass diese besondere Situation den Lehrkräften ganz viel persönlichen Einsatz abverlange: „Lehrkräfte, die ihre Schützlinge gewissenhaft auf die Prüfungen vorbereiten möchten, sind in diesen Tagen ganz besonders beansprucht. Daher danke ich meinen Kollegen für ihr außerordentliches Engagement.“, so Bangert. Denn auf der einen Seite im Präsenzunterricht vor Ort zu sein und dabei gleichzeitig den Prüflingen sowie den anderen Klassen lernförderliche Aufgaben online zur Verfügung zu stellen und ihnen regelmäßig Feedback zum Lernerfolg zu geben und auf der anderen Seite im Home-Office beispielsweise auch die eigenen Kinder zu betreuen, bringe viele engagierte Kollegen an ihre Belastungsgrenzen. Hinzu komme, dass die Arbeit der Lehrer in der aktuellen Situation leider häufig unterschätzt werde, so der Rektor weiter.

Am Ende des konstruktiven Gesprächs konnte der Landtagsabgeordnete sämtliche bildungspolitische Fragestellungen sowie die gesammelten Rückmeldungen des Kollegiums nach Stuttgart nehmen.

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