Vertreter der Maria-Gress-Schule begleiten Iffezheimer Delegation zum Tag der deutschen Einheit nach Hoppegarten
Iffezheim/Hoppegarten (Ban/Hof) – Nur wer Partnerschaften pflegt, kann davon profitieren. Diesen Leitsatz nehmen sich die beiden Partnergemeinden Iffezheim und Hoppegarten (Brandenburg) ganz besonders zu Herzen und führten auch in diesem Sommer die alljährliche Tradition eines Besuches fort. In diesem Jahr waren mit Schulleiter Carsten Bangert und seiner Kollegin Ursula Stößer auch Vertreter der Maria-Gress-Schule in der brandenburgischen Renngemeinde mit von der Partie, um die nunmehr seit 29 Jahren bestehende, intensive Partnerschaft zu pflegen. Neben der Besichtigung der neu gebauten Gebrüder-Grimm-Grundschule im Ortsteil Hönow tauschten sich die Schulleiterinnen Elke Heitmann und Dagmar Schmidt (Peter-Joseph-Lenné Oberschule) mit den Schulvertretern über die Möglichkeiten einer nachhaltigen Partnerschaft aus.
Sehr herzlich wurde die Iffezheimer Delegation am 02. Oktober im Rathaus mit einem Imbiss empfangen und durch Herrn Bürgermeister Karsten Knobbe begrüßt. Anschließend wurden die Gäste zu ihren „Quartiereltern“ oder in die Hotels gebracht. Am Abend kamen alle Vertreter auf Einladung der Gemeinde Hoppegarten zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „La Stalla“ zusammen.
Der Tag der Deutschen Einheit begann für die Bürgerinnen und Bürger beider Gemeinden mit einer Feierstunde im Hoppegartener Gemeindesaal. Höhepunkt der Veranstaltung war die Festrede der ehemaligen brandenburgischen Justizministerin Beate Blechinger. Anschließend besuchten die Iffezheimer Gäste den „Renntag der Deutschen Einheit“ auf der Galopprennbahn. Auf dem Partnerschaftsabend am Abend wurde noch einmal spürbar, wie intensiv die Freundschaften zwischen einzelnen Vertretern der beiden Gemeinden über die vielen Jahre gewachsen sind. Bis spät in die Nacht tanzten, sangen und feierten die Iffzer gemeinsam mit den Hoppegartenern.
Am nächsten Morgen ging es dann in die Landeshauptstadt Potsdam. Im Landtag begrüßte Jörg Vogelsänger, Minister für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg, die Iffezheimer Delegation. In einer Führung konnten die Gäste mehr über die Arbeit der Abgeordneten erfahren und beim Blick von der Dachterrasse einen Eindruck von dem einzigartigen architektonischen Ensemble und der Geschichte Potsdams gewinnen.
Am Nachmittag stand die Besichtigung der neu gebauten Gebrüder-Grimm-Grundschule im Ortsteil Hoppegarten-Hönow auf dem Programm. Der Bauträger und Planer führte gemeinsam mit Schulleiterin Elke Heitmann die Besuchergruppe durch die Räumlichkeiten. Das durchdachte Raumkonzept überzeugte die Iffezheimer Kollegen: zwischen jedem Klassenzimmer ist ein mit Glas verkleideter Differenzierungsraum vorgesehen. Die multifunktionale Mensa mit einer versenkbaren Bühne, abgestimmter Licht- und Tontechnik und einer mobilen Trennwand lässt sich auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen umbauen. Die großzügigen Außenanlagen bieten Raum für Sport, Spiel und Erholung aller Altersstufen. So besuchen die Brandenburger Schüler bis zur 6. Klasse ihre Grundschule. An die Schule ist ein Hort für die Grundschüler der Klassen 1 bis 4 angegliedert. Ein attraktives Ortsteilzentrum mit Bibliothek und einigen Verwaltungsangeboten ist ebenfalls in das attraktive Gelände integriert.
Nach der Grundschule besuchen die Kinder entweder das Gymnasium oder eine Oberschule, die mit der Sekundarstufe 1 der Maria-Gress-Schule vergleichbar ist und auf Abschlüsse wie den Mittleren Bildungsabschluss oder den Hauptschulabschluss vorbereitet. Schulleiterin Dagmar Schmidt führte Frau Stößer und Herrn Bangert über den Schulcampus der Peter-Joseph-Lenné Oberschule. Acht separate Gebäude mit Sportplatz, Schulgarten und Sporthalle umrahmen einen zentralen Spiel- und Pausenplatz und schaffen so eine heimelige Atmosphäre.
Beim gemeinsamen Abendessen tauschten sich die Pädagogen über Möglichkeiten aus, eine nachhaltige Kooperation zwischen den Schulen auf den Weg zu bringen. Hier soll sowohl ein Austausch zwischen Schülergruppen angedacht, als auch Begegnungen während der regelmäßigen Studienfahrten der 9. Klassen werden.
Die beteiligten Schulen sind sich einig darüber, dass sie auch in den nächsten Jahren an die gemeinsame deutsch-deutsche Geschichte erinnern möchten. Die Bedeutung der nachhaltigen Erinnerung fasste Beate Blechinger in ihrer sehr persönlich gehaltenen Festrede zum Tag der Deutschen Einheit zusammen. Dabei fokussierte sie sich auf die Zeit nach 1989:
„Heute vor 30 Jahren hätte es kaum jemand für möglich gehalten, dass die DDR ein Jahr später nicht mehr existieren würde.“ Sie erinnerte an die Demonstrationen in Leipzig, Zeiten, als Tausende ihre Arbeit verloren, sich von einer ABM in die Nächste retteten oder in den Vorruhestand geschickt wurden. „Noch ist die Kränkung über das Wertloswerden von Kenntnissen und Berufserfahrungen bei vielen präsent.“ Solche Erfahrungen in den vergangenen 29 Jahren würden empfindlich gegen Belehrungen und Erziehungsversuche machen. „Dennoch wollten die wenigsten die DDR zurückhaben. Aber sie erwarten zu Recht Respekt vor ihren Lebensleistungen, die sie teilweise unter schwierigeren Bedingungen erbrachten als viele Westdeutsche, die das Glück hatten, in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aufzuwachsen. Probleme können wir nur gemeinsam, sowohl in Ost und West und in Europa, ja in der Welt, lösen, indem wir das Trennende überwinden und dem anderen Entwicklungs- und Einsichtsfähigkeiten zutrauen.“
Nach einem herzlichen Abschied blicken wir auf einen gelungenen Austausch mit vielen neuen und tiefgreifenden Eindrücken zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen.